37/155. An den Landgrafen Ludwig Christianvon Hessen-Darmstadt Durchlauchtigster Landgraf, gnädigster Fürst und Herr. Schon durch die gnädigst-gefällige Nachricht daß die Hemsterhüis-Galizinische Sammlung in Höchsten Besitz gelangt und sicher aufbewahrt sey, war mir ein angelegener Wunsch erfüllt, indem ich einen bedeutenden Schatz, den ich jahrelang als den meinigen ansehen und benutzen durfte, glücklich geborgen sah. Nun aber vermehrt sich meine Freude durch die mir gnädigst mitgetheilte Schrift, die mich überzeugt daß ebengedachte Sammlung, mit andern ähnlichen, gleich werthen Kunstschätzen gepaart, aufgestellt worden, damit sie nützlich für Kunst und allgemeine Bildung wircke. Ich wünsche jedem Reisenden den Glück an Ort und Stelle von dieser und andern herrlichen Anstalten Vortheil nehmen zu können. Indem nun Ew. Hochfürstlichen Durchl. mein verpflichtetes Anerkennen gnädigster Einwirckung schuldigst darlege und Ihro des Königs verehrtester Majestät unmittelbar; allerunterthänigst zu dancken mich nicht erkühne; so erbitt von Höchstdenenselben mir die Gnade allerhöchsten Ortes die tiefgefühlteste Dancksagung geneigtest auszusprechen. Mir sodann die Erlaubniß erbittend dasjenige was öffentlich über die fragliche Schrift bescheiden zu sagen wäre, geziemend zu überreichen; langgegönnter, unschätzbarer Huld und Gnade mich andringlichst empfehlend. In lebenslänglicher Verehrung. Ew. Hochfürstl. Durchlaucht unterthänigster Diener Weimar, d. 23. Ocktober 1823. J. W. v. Goethe.