33/140. An Christoph Ludwig Friedrich Schultz Sie erhalten hiebey, mein trefflicher Freund, den Aufsatz über entoptische Farben, sogleich nach geendigtem Druck. Sie würden mir die größte Liebe erzeigen, wenn Sie sogleich einige Zeit daran wenden könnten diese Arbeit durchzugehen und, da Ihnen die Erscheinungen, wie ich sie in der Gegenwart vorgelegt und vorgetragen, noch im Sinne sind, mir von Capitel zu Capitel einige Bemerkungen ertheilen wollten, denn sobald ich mit dem jetzigen morphologischen Heft in der Ordnung bin, will ich gleich daran gehen, Nummer für Nummer zu revidiren und zu commentiren, auch solche Arbeit gleich im nächsten Hefte vorlegen, damit wir ernstlich weiter rücken. Mein Schreiben vom 1. September werden Sie erhalten haben, und mir darüber bald Ihre Gedanken eröffnen. Herzlich dankbar bin und bleibe ich für Ihren Besuch, er hat mich belebt und gefördert, wie ich es recht gut fühle an leichterer Behandlung meiner beiden Hefte, an denen immer fortgedruckt wird; sobald eins beysammen, übersende ich's ungesäumt. Grüßen Sie die Freunde zum allerschönsten. Herrn Schinkels gesprengtes Grab erregt allgemeine Bewunderung. treulichst Jena den 3. September 1820. Goethe.