11/3402. An Christian Gottlob Voigt Ich wünsche, daß die Expedition in Schwansee glücklich möge abgelaufen seyn und daß der Entzweck des Fischens und Ablassens so wohl jetzt als künftig vollkommen möge erreicht werden. Ich werde wohl noch einige Zeit hier bleiben, denn ich habe nicht Muth den guten Schiller in seiner gegenwärtigen Lage zu verlassen, sein Vater ist vor kurzem gestorben und sein jüngster Knabe scheint auch in kurzem wieder abscheiden zu wollen, er trägt das alles mit gesetztem Gemüthe, aber seine körperliche Leiden regen sich nur um desto stärker und ich fürchte sehr daß diese Epoche ihn äußerst schwächen wird, um so mehr da er wie immer nicht aus dem Hause zu bringen ist, dadurch außer aller Connexion kommt und ihn wenig Menschen wieder besuchen. Ich sage Ihnen das im Vertrauen, weil ich nicht gerade gerne öffentlich von diesem Zustande spreche. Sie erwähnen ja wohl gelegentlich ein Wort gegen Serenissimum über diese Ursache meines längeren Außenbleibens. Für den Steinschneider Wächter, welchem der Professor Lenz ein Quartier aufsucht, damit seine Sachen, die er von Bamberg hierher schickt, sogleich untergebracht werden können, haben Sie ja wohl die Güte ein angemessenes Quartiergeld auszuwirken, wegen seiner Maschinen und übrigen vielen Sachen wird er doch einige geräumige Zimmer beziehen müssen. Der alte Steinschneider Bayer ist gestorben und ist also dessen Pension der Kammer zugefallen. Hierbey schicke ich auch die Steinerische Zeichnung, den Anschlag, meine Meynung und eine Verordnung die ich sogleich an ihn zu erlassen bitte. Da das Wetter sehr schön und das Wasser klein ist und noch eine Zeit lang hier zu bleiben denke, so wünschte ich sehr diese Arbeit selbst noch einleiten zu können, haben Sie die Güte ihn ein wenig anzutreiben. So viel für diesmal mit dem herzlichen Wunsch, daß Sie sich recht wohl befinden mögen. Jena den 30. Sept. 1796. G.