11/3334. An Gottlieb Hufeland Mit Rücksendung des Eschenburgischen Briefes, danke ich Ew. Wohlgeb. auf das verbindlichste für den überschickten englischen Cellini und bitte den gefälligen Mittheilern gleichfalls dafür meinen besten Dank zu sagen. In wenig Zeit werde ich wieder an diese Arbeit gehen und sobald ich die englische Übersetzung, nur in einigen Stellen, mit dem Original und mit meinem Versuche, verglichen habe, jene wieder zurück senden; sie scheint mir, nach dem ersten Einblick, sehr klar und treu, nur scheint ihr eine gewisse Anschauung der Kunst und Italienischen Natur abzugehn. Sollte ich mein Urtheil zu voreilig finden, so werde ich es gern widerrufen. In Noten und Erläuterungen tat er nichts vorgearbeitet. Wenn ich mir jetzt eine gute Stunde machen will, so erinnere ich mich der lebhaften geistreichen Jenaischen Zeiten und wünsche sie sobald als möglich wieder erneuert zu sehen. Ich habe seit meiner Rückkunft Freund Schillern in seiner Lebensart nachgeahmt, nur da mir mein Hausgarten eher einige Entschuldigung giebt. Man hat mir gesagt, daß Sie die Zeit über sich nicht wohl befunden haben, ich hoffe, daß Sie völlig wieder hergestellt sind. Empfehlen Sie mich Ihrer lieben Frau und allen werthen Freunden und Freundinnen Ihres Kreises. Sollten Sie nach Weimar kommen, so umgehen Sie mich nicht. Weimar den 1. Julius 1796. Goethe.