28/7774. An Christian Gottlob Voigt Ew. Excellenz gedachte Beykommendes heute früh selbst zu überreichen, vernehmend aber Ihre wahrscheinliche Abwesenheit in den Mittagsstunden übersende solches mit den besten Grüßen und Wünschen. Ihr und der verehrten Ihrigen Antheil an meinem gestrigen längst vorbereiteten Familienfeste hat mich an diesem guten Tag begleitet. Diese Verbindung ist mit so viel Mäßigung begonnen, daß man ihr wohl einen ruhigen Vorschritt von den guten Geistern hoffen und erbitten darf. Als einen Gegensatz von Verwirrung lege zu dem kleinen heitern Gedicht die zauberhaften Seltsamkeiten bey. Jedes Jahrhundert hat seine Fratze und wenn wir unsere Preßfreyheits-Gespenster in Chiffern brächten, so würden sie vielleicht nicht klüger aussehen als wie diese Zeichen. Haben Sie die Gnade dieses Werk nach genugsamer Beschauung auf die Bibliothek zu geben, wo Vulpius wohl überlegen wird, inwiefern das Publikum damit unterhalten werden könne. Auch verfehle nicht anzuzeigen, daß ich von des Fürsten Metternich Durchlaucht des Herrn von Hammers Erklärung unserer alten Steinschrift begleitet mit dem eigenhändigen Schreiben Ihrer Durchlaucht erhalten habe. Die Auflösung ist höchst merkwürdig und ebenso wahrscheinlich. Mich zu Gunst und Hulden empfehlend gehorsamst Weimar d. 18. Juny 1817. Goethe.