12/3674. An Johann Friedrich Cotta Zürch am 25. October 1797. Ihre drey werthen Zuschriften habe ich nebst denen gefällig eingeschlagnen Briefen erhalten und danke für die vielfachen Bemühungen, wahrscheinlich habe ich das Vergnügen Sie bald wieder zu sehen, denn wir wollen nur noch einen Blick auf Basel thun und dann über Schafhausen nach Deutschland zurück kehren, weil es in der jetzigen ungewissen Lage nicht räthlich ist dem Rheine nachzugehen. Haben Sie daher die Güte was ankommt bey Sich liegen zu lassen. Für die Bemühung wegen des Bildes danke ich und wir werden auf die Schillerische Anweisung abrechnen können. Erlauben Sie daß wir dießmal im Wirthshause abtreten, da wir nunmehr zwey sind und die Jahreszeit unfreundlich ist, so fürchten wir Sie in Ihrem Hause allzusehr einzuschränken, wir können uns desto freyer der Erlaubniß bedienen Sie bey Sich zu besuchen. Fragen Sie doch Herrn Doctor Gmelin ob er nicht einen jungen geschickten Apotheker wisse? der allenfalls Lust hätte sich in Weimar zu etabliren. Es war dort bisher nur Eine Apotheke, man will nun die zweyte errichten, wegen der nähern Bedingungen würde man sich nur unmittelbar an Herrn Geheimde Rath Voigt daselbst zu wenden haben und sich auf meine Anfrage berufen können. Leben Sie recht wohl. Gestern bringt man uns von Udine, über Basel, die Nachricht eines vierwöchentlichen Waffenstillstandes und eines unausbleiblichen Friedens. Grüßen Sie mir Ihre liebe Frau recht vielmals. Goethe.