35/207. An Johann Jacob von Willemer Indem ich Sie freundlichst ersuche, das in der Beylage vorgelegte kleine Geschäft gefällig durch die Ihrigen besorgen lassen; so vermelde zugleich, daß die süße und würzhafte Sendung zum Weihnachten glücklich angekommen, woran sich Jung und Alt erlustigen, besonders wenn ich denen im Garten schlittenfahrenden Enkeln aus meinem Fenster dergleichen in den Schoß werfe. Indeß ich nun ein ganz mönchisches Leben führe, dabey mancherlei schreiben und drucken lasse, was mich entfernten Freunden bald wieder näher bringen soll, so denke der Abwesenden unablässig und begrüße ihre Bildnisse. Da möcht ich denn nun auch erfahren, wie man das neue Jahr angetreten und womit man sich in den vorhergehenden Monaten beschäftigt. An ein solches Briefchen würden gewisse kleine Personen wohl einmal eine Stunden wenden und mir dadurch auf's frische einen guten Tag und Abend machen. treulichst Weimar den 17. Januar 1822. J. W. v. Goethe. [Beilage.] [Concept.] Herr Geh. Rath v. Willemer wird hiedurch höflichst ersucht, beykommendes Schreiben Herrn Bernhard Dumont, Hauptcollecteur der Frankfurter Lotterie übergeben und ihm zugleich neunzig Gulden Rheinisch gegen Quittung auszahlen zu lassen. Zum Ersatz derselben füge eine Assignation auf dieselbe Summe bey, welche die v. Cottaische Buchhandlung in Stuttgart gern honoriren wird. Weimar den 16. Januar 1822.