29/7954. An Sophie Caroline von Hopffgarten Ew. Gnaden machen mich sehr glücklich durch die Nachricht daß Ihro Kayserl. Hoheit die Verhandlung wegen des Gartens gnädigst billigen und allzuwohl sehe ich ein daß den lieben Kindern für dieses Jahr besonders ein solcher Aufenthalt unentbehrlich sey. Möchte doch gelingen auch für die Zukunft diese beliebte und erfreuliche Wohnung der höchsten Familie zu sichern. Wollte man balde jemanden herüber senden daß wegen der Moebles Abrede genommen würde, zuerst was Frau Griesbach überläßt, so dann was allenfalls zu miethen wäre. Dieses Letztere wäre zeitlich abzuthun, und mit den Verleiheren auf die drey Monate May, Juni und Juli zu kontrahiren. Ostern fällt früh, man erwartet mehrere Studirende, die wohlhabenden sehen sich nach guten Moebles um was als dann im April noch zu haben seyn möchte könnte nicht befriedigen. Ich weis nicht ob man es räthlich findet ein paar Wagen damit von Weimar herüber zu senden. Wegen Weickarts und Müller liegt ein Blätchen bey, wegen v. Münchow habe viel auf dem Herzen. Nach der Persönlichkeit dieses Manns, seiner Anhänglichkeit an die höchste Familie, seinen bisherigen Bemühungen und Opfern, wäre zu wünschen daß er zu Ostern noch eine nahmhafte Summe an Geld erhielte und sodann ausgesprochen würde was ihm vierteljährig zu Theil werden sollte. Auf dem bisherigen Weg kommen wir zu tief in seine Schuld. Deshalb hab ich auch das mir gesendete Gold zurückbehalten. Man brauchte sich beyderseits nicht für immer zu binden; Ein Jahr aber auszusprechen möchte billig, schicklich und beruhigend seyn. Befehlen Ihro Kayserl. Hoheit; so äußere ich mich weiter darüber, denn ich wünschte daß bey wiederholtem Aufenthalt alle Verhältniße klar würden; alle Verlegenheit wäre verbannt. Mit den heisesten Wünschen für glückliche Erfüllung unsrer Hoffnungen! gehorsamst Jena d. 20. Jan. 1818. Goethe.