42/199. An Friedrich Jacob Soret So angenehm es mir gewesen wäre, theuerster Herr und Freund, persönlich von Ihnen Abschied zu nehmen, so geschehe dieß, wenn es nicht anders seyn kann, schriftlich, mit dem treusten Wunsche, daß der Zweck Ihrer Reise erfüllt werde und wir Sie gesund und froh wiedersehen mögen. Gönnen wir Ihnen nun herzlich das Glück, die werthen Ihrigen wieder zu begrüßen, so beneide ich Ihnen doch Aufenthalt in einer der schönsten Gegenden welche die Welt wohl aufzuweisen hat. Gedenken Sie meiner unter den vielen zurückbleibenden Freunden und lassen mir die Hoffnung, daß unsere mir so werthen Unterhaltungen, nach Ihrer Rückkehr, eben so lebhaft und weniger unterbrochen fortgesetzt werden mögen. Ich lege einige von meinen Jubiläumsmedaillen bey, mit Bitte, solche wohlwollenden Personen, nach Gefallen, einzuhändigen, und frage zugleich an, ob Sie etwa noch eine Anzahl Bovy'sche Medaillen in Händen hätten, da ich denn bäte, mir solche zurückzulassen. Die Zahlung könnte sogleich erfolgen. Wäre dieses aber nicht, so würden Sie mir eine Gefälligkeit erzeigen, wenn Sie mir 30 Stück bronzene und 10 in Silber von dorther senden wollten; die Rechnung sollte alsbald berichtigt seyn. Kommt Ihnen etwas neues Mineralogisches vor, so bitte mein wie immer zu gedenken. Empfehlen Sie mich Ihrer würdigen Familie und bleiben meines aufrichtigen Antheils jederzeit versichert. ergebenst Weimar den 29. Juni 1827. J. W. v. Goethe.