49/62. An Johann Christian Mahr Den vielfachen Dank, den ich Ew. Wohlgeboren bey meinem Aufenthalt in Ilmenau schuldig geworden, habe nach meiner Rückkunft zu verdoppelt alle Ursache gefunden, indem ich die bedeutende Sendung betrachte, die sie für mich haben zusammenstellen und durch Beschreibung sowohl als Zeichnung auf das beste erläutern wollen. Diese neusten Exemplare stellen sich dem vorigen merkwürdigen Stück instructiv zur Seite, und obgleich das ganze Vorkommen noch problematisch bleiben möchte, so steht doch die Gruppe für sich gewissermaßen geschlossen da, und wir haben zu erwarten ob sich von einer oder der andern Seite etwas Ähnliches, Verwandtes entdecken lasse, das uns weiter zu denken und zu schließen auffordert. Nach dem eigenen Interesse, das Sie diesen Studien widmen, werden Sie bey nothwendigen und vergnüglichen Wanderungen in diesen Gebirgen gewiß auf alle correspondirende Puncte gar gerne Acht haben und werden mich zugleich wahrhaft verbinden, da dieses treffliche Grundfach mich eigentlich mehr als andere ununterbrochen beschäftigt hat. Zu dem Betrag der kleinen Rechnung füge noch ein Weniges bey; sollte dieß nicht hinreichen, ein Musterstück jenes zurückgebliebenen Abdrucks im Kohlenwerke loszulösen, so werde dankbar das Weitere erstatten. Indem ich mich nun zum schönsten und besten hiemit empfehle, ersuche Ew. Wohlgeboren, bey allenfallsigem Hierseyn mich und die Meinigen nicht vorbeyzugehen, worauf sich auch meine muntern Enkel freuen, um ihren Dank für soviel Nachricht und Neigung auf das heiterste auszudrücken. Wie ich denn Gelegenheit wünsche, auf irgend eine Weise gefällig zu seyn. Hochachtungsvoll ergebenst J. W. v. Goethe. Weimar den 19. September 1831.