26/7383. An Bernhard Hundeshagen An Ew. Wohlgeboren fortgesetzter Thätigkeit habe ich nie gezweifelt, nun aber freut mich gar sehr, daß ich von Verbesserung Ihrer Zustände höre. Möge zugleich Ihre Gesundheit sich recht dauerhaft erhalten. Mein gnädigster Herr der Großherzog läßt für den übersendeten Plan schönstens danken, und acceptirt Ihren Antrag eines Entwurfs einer Specialkarte von den ehemaligen reichsritterschaftlichen, Fuldaischen auch Hessischen Districten, welche nun zu Hochdero Großherzogthum gehören. Der Auftrag Serenissimi dieses zu überschreiben, veranlaßt mich jedoch zugleich eine vertrauliche Anfrage und Erklärung zu thun. Ich habe in ähnlichen Fällen schon oft Einstimmung eines Fürsten Geschäfte dieser Art übernehmen, deshalb nicht billigermaßen belohnt werden, weil man zweifelhaft ist, wie man solche Arbeiten etwa verhältnißmäßig honoriren solle. Darüber bleibt die Sache liegen und kommt zuletzt in Vergessenheit, wie es Ihnen selbst mit dem Maynzer Plan ergangen, ohne daß vielleicht die Schuld an der Undankbarkeit oder Nichtanerkennung läge. Habe Sie also die Gefälligkeit, mir einen Maaßstab anzugeben, wornach ich, wenn die Arbeit einlangt, wo der Werth noch ganz frisch anerkannt und der Nutzen derselben empfunden wird, sogleich Vorschläge thun könne. Von Ihren übrigen antiquarischen und künstlerischen Bemühungen bitte mir gelegentlich nach und nach einige Kenntniß zu geben. Möge auch für Sie die Epoche des Glücks und der Thätigkeit recht dauerhaft seyn. ergebenst Weimar den 30. Apr. 1816. Goethe.