48/93. An Johann Gottlob von Quandt Mit der Ew. Hochwohlgeboren schuldigen Erwiderung habe bisher gezaudert und auch gegenwärtig möcht ich noch anstehen, Dieselben durch die unangenehme Nachricht zu betrüben, daß die farbige Glasscheibe gänzlich decomponirt hier angekommen; das verbindende Blei war aufgelöst und die ganzen Glastheile nicht verschont. Die Personen, welche es bey Hof eröffneten, beklagten eine allzu leichtsinnige Packung. Ich melde dieß wegen künftigen Sendungen an die Interessenten. Ein geschickter Glaser ist bemüht eine mögliche Herstellung zu besorgen; wie das aber auch gelingen mag, so ist die erste Freude an einem so bedeutenden Gewinnne verkümmert. Verzeihung dieser Klage; man schreibt nicht gern etwas Unangenehmes in die Ferne, doch glaubt ich dieß der Anstalt schuldig zu seyn. Daß Ew. Hochwohlgeboren dem Corsteher-Amte sich nicht entzogen, ist von den Unsrigen mit allgemeinsten Beyfall aufgenommen worden, und mir steht das Angenehme bevor, unsre Wohlwollenden durch die erwarteten Kupfer nächstens zu erfreuen. Möge alles Gute und Schöne, was Ew. Hochwohlgeboren so reichlich fördern, auch Ihnen zu freudigem Genuß im Laufe des angetretenen Jahres gedeihen. Hochachtungsvoll Ew. Hochwohlgeb. gehorsamster Diener Weimar den 31. Januar 1831. J. W. v. Goethe.