34/99. An Carl Ernst Adolf von Hoff [Concept.] Hochwohlgeborner Hochgeehrtester Herr. Schon im Laufe mehrerer Jahre hatte ich öfters zu beklagen, daß, bey wiederholtem Zusammentreffen mit Ew. Hochwohlgeboren, niemals ein Verweilen statt gefunden, sondern über bedeutende Gegenstände nur eine vorübergehende Unterhaltung gegönnt war; indeß ich Geschäft und Wissenschaft, ethische und ästhetische Gegenstände gern mit Ihnen durchgesprochen, auch von verschiedenem, was in akademischen, besonders in Bibliotheksangelegenheiten geschehen, vertraulich Rechenschaft abgelegt hätte. Da ich nun aber alles dieß Gewünschte immerfort entbehren müssen, so danke verpflichtet, daß Sie meiner in guter gesegneter Stunde gedenken und mich, in einem so freundlichen Sinne, an Sich und die lieben Ihrigen heranziehen wollen. Möge dieß eine entschiedene Vorbedeutung seyn erwünschter Annäherung, worauf ich mich zum voraus freue; indessen aber walte zwischen uns ein sittliches geheimes Band, welches alle schönen Verhältnisse dauerhaft und immer fest zu umschlingen geeignet ist. Empfehlen Sie mich Ihrer theuren Frau Gemahlin zum allerbesten. Nehmen Sie meine redlichen Wünsche für das Gedeihen der lieben Ihrigen, und lassen mein Andenken immer unter sich lebendig bleiben. Weimar den 21. Januar 1821.