9/2893. An Carl Ludwig von Knebel Es thut mir herzlich leid, daß ich diese Tage nicht mit dir in Jena zubringen kann, eine doppelte Beschäftigung hält mich hier zurück die Ausgabe des optischen Versuchs und die Einrichtung des Schauspiels, jenes macht mir mehr Freude als dieses, denn ich kann hoffen dort etwas reeles und bleibendes zu leisten, wenn die vorübergehende Theater Erscheinung nicht einmal ihre Wirckung in dem Augenblick äußert für den sie bestimmt ist. Vielleicht kann ich nächsten Sonntag abkommen, ich schreibe dir es Sonnabend. Es verlangt mich recht sehr was du zu meinem ersten Stücke der optischen Beyträge sagen wirst? es ist sehr kurz und wird kaum drey gedruckte Bogen enthalten, das Publicum muß erst mit diesem Penso bekannt seyn eh ich weiter spreche. Indessen arbeite ich schon am zweyten Stücke weil ich doch einmal in der Materie bin, es wird auch dazu noch eine Sammlung Tafeln nöthig. Lebe recht wohl und erfreue dich des scheidenden Jahrs in der schönen Gegend. W. d. 5. Octbr. 91. G.