39/236. An Friedrich Jacob Soret Beygehendes Paquet von Freund Meyer ausgefertigt kann ich nicht abgehen lassen ohne Sie, mein Werthester, auch einmal zu begrüßen und vor allen Dingen auszusprechen wie sehr uns das geglückte Bild unserer Fürstin erfreut hat; Herr Bovy wird gewiß damit Ehre einlegen, wie wir denn, die wir unsern Zweck dadurch erreichen, alle Ursache haben auch Ihnen bestens für die Vermittelung zu danken. Ferner muß ich versichern daß mir die Erscheinung des bösen Geistes große Freude gemacht hat; es ist völlig derselbe Sinn und Ton wie ihn die Deutschen zu jener Zeit in ähnlichen Productionen vortrugen. Haß und Partheygeist bedienten sich damals zu ihren Absichten auch wohl eines geistreichen Spaßes. Darf ich bitten mein Andenken in dem schönen Bergthale gelegentlich zu erneuen; welche Kunde ich auch von Witterung die das allgemeine Vergnügen von Zeit zu Zeit stören kann, sonst ist alles wohl und froh. Ich wiederhole die Bitte meiner überall zu gedenken. Meyers Aufenthalt in Belvedere hat mich schon einmal am schönen Abend hinauf gelockt, ich gönne ihm den freundlichen Aufenthalt von Herzen, zu seiner Erholung. Indessen bereiten wir uns hier am Orte zu einem frohen Empfang der Abwesenden. Unsere Frauenzimmer und jüngere Freunde scheinen sich vorzüglich Berka zu belieben, und sich auf größere Geselligkeit, Feste und Tänze im Stillen vorzubereiten. Den lieben Prinzen grüßen Sie besonders von mir; unsere Kleinen sind munter und tragen die Nachwehen vergangener Leiden mit frohem Kindersinne. Möge ich Sie bald wieder sehen, Ihres belehrenden und erfreuenden Umgangs zu genießen. treulich ergeben Weimar den 25. Juli 1825. J. W. v. Goethe.