34/198. An den Großherzog Carl August Ew. Königlichen Hoheit die Magnetnadel dankbar zurücksendend lege ich 1. die Mittheilung Seebecks bey, deren erste Blätter sich auf die Farbenlehre, vom Zeichen an jedoch auf den neuentdeckten Magnetismus beziehen; Aufsatz und Tafeln geben wenigstens einen allgemeinen Begriff. Ich will nun sehen, ob unsere Jenenser diese Erscheinung gleichfalls hervorbringen werden; woran ich nicht zweifle, wenn man ihnen zum Apparat Gelegenheit giebt. 2. Ferner vermelde, daß Müller, Vater und Sohn, eifrig bemüht sind, das lithographische Heft auf Jubilate zu liefern; ich schreibe so eben die dazu nöthige Einleitung; das Ganze herzustellen sind noch 300 rh. erforderlich. Da jedoch diese Summe durch den Verkauf von 200 Exemplaren schon gedeckt ist, so bringt das dritte Hundert reinen Gewinn, und man glaubt voraus zu sehen, daß das folgende Heft ohne weitere Auslage veranstaltet werden kann; wobey zugleich die Aussicht bliebe, daß der erste Aufwand auch wieder erstattet würde. Wollten sodann Ew. Hoheit diese kleine Summe als Fonds der Anstalt widmen, so ließe sich nach und nach gar manches in Zeiten vorsehen. So müßte ein ansehnlicher Vorrath Papier beygeschaft werden, daß jede Platte, gleich wie sie fertig ist, abgedruckt würde, weil die Steine nicht wie Kupferplatten bequem aufgehoben werden können, sondern gar leicht der Verderbniß unterliegen. Gegenwärtig aber dürfte wohl bitten, daß Ew. Königliche Hoheit dem Rath Haage beföhlen, gedachte Summe von 300 rh. theilweis', gegen von mir autorisirte Quittungen, an Müller den ältern auszuzahlen. Wobey noch schließlich bemerke, daß wir einen guten Absatz hoffen dürfen, weil bisher schon viele Nachfrage geschehen. 3. Mir ist gemeldet worden, daß Höchstdieselben bey Ihro Aufenthalt in Jena mehr Aufmerksamkeit auf die außerordentlichen und zufälligen Meteore den Himmelskundigen empfohlen; ich habe sogleich eine Anordnung getroffen, wodurch der Zweck größtentheils erreicht und zu jedem Monatsbericht auch hierüber Bemerkungen erfolgen können. Nächstens überreiche eine Abschrift, welche Höchstdieselben auch wohl Ihren andern Meteorologen mitzutheilen geruhen. unterthänigst Weimar den 19. April 1821. J. W. v. Goethe.