21/6034. An Christiane von Goethe Hiermit sey dir mein liebes Kind, vermeldet daß ich in Dresden d. 16ten zu guter Zeit glücklich angekommen bin. Mir gefällt es sehr wohl das Wetter ist schön, die Bekannten freundlich und die Kunstsachen unerschöpflich. Ich wollte du wärest hier daß wir ein vierzehn Tage vergnüglich verleben könnten. Nach Hofe werde ich wahrscheinlich nicht gehen. Wenn ich alles gesehen und Freunde und Bekannte besucht habe; so gehe ich ab, auf Land und Wasserfahrten laß ich mich nicht ein. Vor Michael siehst du mich jedoch nicht, denn ich gehe noch auf Freyberg und zur Herzogin v. Curland nach Löbichau. Deinen einladenden Brief habe ich noch in Töplitz erhalten, allein es ist mir nicht möglich zu kommen wie der Hof Kammer Rath wünscht. Grüße ihn jedoch auf das beste. Der Herzog hatte mich nach Eisenberg zum Fürsten Lobkowitz gesendet, (Frau von Heygendorf wird dir sagen warum) sonst wäre ich schon seit acht Tagen hier, ja wohl schon wieder fort. Grüße alles zum schönsten, und lebe vergnügt. Ich befinde mich ganz wohl. Ich will sehen daß ich so nach Hause komme. In Jena halte ich mich nicht länger auf als nötig ist Knebel und Hendrich zu grüßen. Auf alle Fälle erhältst du noch Briefe von mir. Lebe recht wohl, liebe mich und grüße deine Juvenile. d. 18. Sept. 1810. Dresden. G.