31/241. An Johann Jacob von Willemer Weimar den 5. August 1819. Hier, mein verehrter Freund, die verlangten Festgedichte, ich glaubte nicht daß es Ihnen noch eine Neuigkeit seyn könnte, denn vor mir sind diese Erscheinungen wie so viele andere längst vorüber. Nach Baden habe ich gleich geschrieben, man wird verzeihen wenn ich zu aufrichtig gewesen bin. An jedem schönen Tage sehne ich mich nach Ihren Ufern, bin jetzt noch viel gebunden und seh am Ende doch noch die steilen böhmischen Gebirge vor mir. Zu liebenswürdigen Entschlüssen scheint es nicht mehr an der Zeit zu seyn. Möge sich alles Gute so gewiß um Sie versammlen, als ich an Gedanken jederzeit bei Ihnen gegenwärtig bin. treulichst Goethe.