31/37. An Carl Friedrich Ernst Frommann Ew. Wohlgeboren mußte so lange ohne Nachricht von mir lassen; nunmehr da nach so bewegten und glücklichen Tagen alles in sein gewohntes Gleis zurückgekehrt, frage zuvörderst an, wie es mit unserm Umschlag stehe? Könnte folgende Notiz noch drauf gesetzt werden, so würde es Herrn von Cotta angenehm sein. Die Darstellung des Eleusinischen Festes, von Herrn Wagner, deren in gegenwärtigem Hefte gedacht ist, hat die Cottaische Buchhandlung in Verlag genommen und wird dieses bedeutende Kupferwerk Ostern 1819 in Handel bringen. Der ich mich bestens empfehle und nichts mehr wünsche als Sie mit den werthen Ihrigen bald nach dem Neuen Jahre im besten Wohlseyn anzutreffen; dessen eintritt sowie die vorhergehenden Feyertage mögen gesegnet seyn! ergebenst Weimar den 22. December 1818. Goethe. Nachschrift. Soeben erhalte Ihre freundlichen Worte, die ich dankbar erwidere. Freylich wäre es uns sehr angenehm gewesen, Sie hier zu sehen. Das Fest ist zu aller Zufriedenheit gefeyert worden. Die Correctur des Divans besorge vor allererst. Die große Zerstreuung hat mich abgehalten auf etwas zu sinnen, das schicklich die leeren Seiten des Umschlags einnehmen könnte. Indessen kann das Vorstehende nach Cotta's Wunsch darauf Platz finden. Wollten Sie mir nun auch eine Druckprobe der Schrift senden, wie der prosaische Nachtrag zum Divan gedruckt werden, so würde bald Manuscript zu einigen Bogen schicken, damit nur ein Anfang gemacht würde. Diese Wochen haben mich sehr retardirt und wer weiß was zum Neuen Jahre bevorsteht. Die Calender sollen dieses Jahr vor mir stehen und mich auf Reisen begleiten; möchten viele Tage darin mit dem Jenaischen Zeichen bemerkt werden. Die den Aufzug erläuternden Gedichte hoffe nächstens mittheilen zu können. Ein Exemplar Programm liegt bey. Mit den aufrichtigen Wünschen W. d. 23. Dcbr. 1818. G.