26/7252. An Friedrich Siegmund Voigt Weimar d. 25. December 1815. Ew. Wohlgeb. bin ich sehr vielen Dank schuldig, für die angenehme und lehrreiche Unterhaltung, die Sie mir in diesen langen Winterabenden verschafft; das Manuscript, mit dessen Inhalt ich vollkommen einverstanden bin, hat das Verdienst eines freyen und heitern Vortrags. Es setzt mit Recht eine gewisse Terminologie als bekannt und angenommen voraus, und da sie hier nur in einzelnen Bemerkungen erscheint, so wird sie nicht anstößig werden, sondern sich unter dieser Firma vielmehr sachte einschleichen. Ist der Aufsatz erst gedruckt, so wird er uns zum Anlaß guter Unterhaltung dienen und selbst der Widerspruch wird Beyträge liefern müssen. Erlauben Sie, daß ich es noch einige Zeit behalte. Durch die Verfertigung des neuen Catalogs machen Sie Sich ein neues Verdienst um das Lieblingsfeld, worin unser gnädigster Herr so gerne verweilt. Es wird gewiß nicht verkannt werden. Neulich äußerten Ihro Hoheit gewisse Gedanken, wie Sie künftighin bey Ihrer Pflanzencultur nicht so sehr in's Weite und Einzelne gehen wollten, sondern sich auf bedeutende Pflanzen mehr zu beschränken gedächten, welches uns ja auch früher schon wünschenswerth vorgekommen. Denken Sie doch bey Fertigung des Catalogs darüber nach und vernehmen bey der nächsten Aufwartung Serenissimi nähere Gedanken. Zu den heiligen Feyertagen und dem eintretenden Neuenjahr alles Gute wünschend und mich Ihnen und den lieben Ihrigen und der treuen Nachbarin schönstens empfehlend ergebenst Goethe.