32/26. An Georg Friedrich Grotefend [Concept.] Ew. Wohlgebornen das gethane Versprechen sogleich nach meiner Rückkunft zu erfüllen, übersende nebst einem Exemplar der von Hammer'schen Abhandlung drey nach und nach erstandene Blättchen. Nr. 1 ist der erste Versuch, die Schilterische Zeichnung mit dem Steine zu confrontiren und hiernach zu rectificiren; jedoch ist zu bemerken daß bey der Randschrift mehr die Schilterische Schrift als das Original befolgt worden; eine Vergleichung mit Nr. 3 giebt hievon die Überzeugung. Nr. 2 ward, wie die erste, von dem Kupferstecher unternommen, der bisher in der Sache gearbeitet. Diese kommt dem Original schon um vieles näher. Nr. 3 ein Facsimile des gegenwärtigen Zustandes des Steines, in so fern thunlich war. Ew. Wohlgebornen Urtheil greife nicht vor, doch werden Sie bald bemerken daß durch diese Blätter so wohl im Ganzen als Einzelnen manches aufgeklärt wird. Professor Riemer, ein vorzüglicher Sprach- und Schriftkenner, hat noch mehr Fleiß auf diesen Gegen stand verwendet, und ich erfahre bey meiner nächsten Ankunft in Weimar, was ihm bey seiner freylich sehr beengten Zeit gelungen seyn möchte. Er äußert den Gedanken, daß man die Striche innerhalb der Buchstaben als solche anzusehen habe, wie sie der Schreiber zieht, damit der Mahlende die Zwischenräume ausfülle. Eben so lassen sich die wunderlichen Figuren in welchen das S erscheint auf diesem Weg am besten auflösen. In Herrn von Hammers Alphabet bestätigt sich also manches, einiges aber erleidet Abänderung, wie Ew. Wohlgeboren es selbst bey näherer Betrachtung finden werden. Mehr sage nicht, sondern bemerke nur, daß wir in den zwey letzten Zeilen zu lesen glauben: [Lücke] Indem ich mich bestens empfehle, ersuche Dieselben, was Sie etwan hierauf an mich gelangen lassen, nach Weimar zu addressiren, wohin ich in diesen Tagen mich begebe. [Jena den 4. October 1819.]