8/2508. An Johann Gottfried und Caroline Herder [18. September.] Ein kleines Blätchen soll zu Euch kommen, und sagen daß ich wohl bin. Wo ich auch sey gedenck ich Eurer, und ietzo da mir es gut geht möcht ich nicht so allein seyn als ich bin. An der Iphigenie wird gearbeitet, nach meiner Rechnung soll sie Ende Oktbr. aufwarten, ich wünsche nur daß die Musterbilder von Versen viele ihres Gleichen mögen hervorgebracht haben. Nachdem mir das lang muthwillig verschloßne Ohr endlich aufgegangen, so verjagt nun eine Harmonische Stelle die nächste unharmonische und so wird hoffentlich das ganze Stück rein. Du wirst es von meiner Hand geschrieben erhalten. Grüset mir Gusteln, manchmal mach ich mir bey Gegenständen den Spas, mir vorzusagen was er dabey sagen würde. Wenn alles gut geht wünsch ich ihn wohl auf eine Stunde zu mir. Ich halte mir den Mund zu um nichts weiter zu sagen. Bey dem Besten was mir wiederfährt hoff ich auf eine glückliche Wiederkehr zu Euch und hoffe wiedergebohren zurückzukommen. Gedenckt an mich recht fleisig. Ich habe Göschen geschrieben wenn beym Druck etwas zweifelhaftes vorkäme solle er dich fragen, auch dir die Aushängebogen zuschicken, du verzeihst und vollendest deine Wohlthat. Grüßt die Kinder. G.