16/4518. An Johann Friedrich Blumenbach [Concept.] Ohngefähr vor zwanzig Jahren, als ich von Zeit zu Zeit in Ilmenau einen längern Aufenthalt zu machen pflegte, wurde mir angezeigt, daß man in der Manebacher Steinkohlengrube (gothaischer Seits) auf einen aufrechtstehenden Baumstamm getroffen, den man in seiner Stellung geschont und ihn bey der Förderung umgangen habe. Als ich mich dahin verfügte fand ich ihn etwa 4 Fuß hoch, gegen die Horizontallinie wenig geneigt, fest anstehend. Ich ließ ihn ablösen, heraus und nach Jena schaffen. Im Trockenwerden unterlag er den Gesetzen der mineralischen Natur, indem er durch verschieden durchgehende Stiche sich in mehrere Theile trennte, die mit seinem vorhergehenden organischen Bau in keinem Verhältniß standen. Ich enthalte mich aller weiteren Beschreibung indem ich ein solches abgesondertes Glied hiermit überschicke. Sollte man diesen Überrest nicht als etwas Palmartiges ansprechen dürfen, wohin die kurz übereinander gedrängten Wachsthumsreihen zu deuten scheinen. W. d. 20. Apr. 1802. Dazu lege ich ein anderes Stück Rohr, das freylich um vieles dünner ist, aus demselbigen Kohlenwerke, zu gefälliger Vergleichung. Das Stück Tuffstein, das Sie ferner in dem Kasten finden, ist von dem ehemals beschriebenen Klotze genommen, an welchem vorn der Zahn und hinten die sogenannten Schwimmfüße anlagen. Von den letzteren hoffe ich bald eine Zeichnung zu schicken. Von eben erwähntem Zahn liegen auch Stücke bey, so wie von einem andern, der vor mehrern Jahren in der Gegend gefunden worden, ohne daß man den bestimmten Ort weiß. Nicht weniger von einem dritten, welcher voriges Jahr in Apolda entdeckt wurde. Merkwürdig ist daß diese drey Reste von einander sehr genau unterschieden werden können, es sey nun daß jedes auf eine andere Weise erhalten worden, an einem besondern Habitus, oder daß früher ihre Natur verschieden war. Die Calcedonkugeln von Tenczin deuten auf ein Porphyr und Mandelstein Gebirg, vom letztern liegt dorther auch ein kleines Musterstück. Wie die in Feuerstein verwandelte Korallen vorkommen weiß ich nicht zu sagen. Wenn sie nicht etwa im losen Sande liegen, wie ich viele Feuersteine in der Gegend von Krakau gefunden habe. Da noch etwas Platz in dem Kasten übrig war habe ich einige Stücke Meerschaum hinzugelegt, mit denen vielleicht Freunden eine Gefälligkeit geschieht.