21/5986. An den Herzog Carl August Ew. Durchl. haben mich durch Ihr gnädiges Schreiben recht erquickt und ich bin auf das lebhafteste danckbar für die huldreiche Condescendenz und erbitte mir zugleich die Erlaubniß diesmal in Töplitz aufwarten zu dürfen. An den Hofk. Rath habe ich heute nach Ew. Durchl. Absichten geschrieben, und ich hoffe er wird von seinen Bedencklichkeiten geheilt werden. Lenz sprang hoch auf und triumphirte daß er auch eine solch Dose und zwar eine Schönere aufzuweisen habe. Die versteinten Hölzer sind merckwürdig und das Accident mit den Gesichtern einzigartig, es bedarf keiner Imagination um sie zu erkennen. Die päpstische Medaille ist wahrscheinlich eine meiner Doubletten die sich verirrt hat. Von diesem Alexander Chigi habe ich sehr viele Schaumünzen. Möge die schöne Finderinn sich in der Frühlingsumgebung recht froh fühlen und zu Ew. Durchl. Freude glücklich genesen. Auf die Beylagen erbitte mir gnädigste Resolutionen. Wegen der Academie will ich meine Gedancken zusammen nehmen und in einem kurzen Aufsatze vor legen. Sobald ich nach Carlsbad komme soll mein erstes seyn die Resultate der Naturerscheinung des vergangnen Jahres zu beobachten und einige Nachricht davon sogleich zu übersenden. Auf die angekündigten Schätze höchst neugierig empfehle ich mich zu Gnaden. Jena d. 9. May 1810. Goethe.