35/31. An Johann Heinrich Wilhelm Tischbein Hierbey, mein Theuerster, das übersendete schöne, wichtige Werk, wobey wir unsere Theilnahme durch einen fortlaufenden Commentar an den Tag geben, Zugleich die Nachricht, daß die letztere Sendung nicht weniger glücklich angelangt und die freundliche Vermehrung des schon so reichlich versehenen Tischbein'schen Portefeuilles mit großem Vergnügen betrachtet worden. Wenn es Ihnen recht und lieb ist, so gebe ich nächstens eine kleine Beschreibung Ihrer 17 Blätter mit beygefügten Versen, wobey zugleich ein Denkmal früherer schöner Verhältnisse errichtet wird. Lassen Sie uns, was wir zwischen Jugend und Alter versäumen, eifrig und thätig nachbringen und machen uns theilhaft Ihrer lang gesammelten Schätze, die wir gar gerne mit Interessen von unserer Münze wieder zurück erstatten. So viel sey gesagt im Augenblick meiner Abreise nach Böhmen. wo ich dießmal Marienbad als Curort gewählt habe. Möge Ihnen und den lieben Ihrigen alles Gute werden und bleiben. treulichst Weimar den 23. Juli [1821]. J. W. v. Goethe.