17/4868. An Johann Heinrich Voß d. J. Die Rec. hat mir viel Freude gemacht, sie trifft mit einer Überzeugung und mit meinen Wünschen zusammen. Wäre an Form und Inhalt etwas zu erinnern, so wird es Herr Eichstädt finden, an welchen das Manuscript heute zurückgeht. Da ich mich indessen der bildenden Kunst annehmen muß, so lassen Sie mich gegen ein Paar Ausdrücke rechten! S. 8 Nothbehelf klingt so unfreundlich, da Sie selbst den verschiednen Künsten verschiedne Sprachen zugestehen. Ich würde Bedürfniß dafür setzen. Meißeln bringt uns eine verächtliche Technik vor Augen. Die Karte ruckt vor. Heute über acht Tage kommt ein Probedruck, vielleicht besuchen Sie uns alsdann um die Vollendung zu dirigiren. Das Programm erwarte ich mit Ungeduld, sowohl um der abgehandelten Materie selbst willen, als wegen des Einflusses den diese Bearbeitung auf die früheren Epochen der ganzen Antiquität haben muß. Die Kunstgeschichte, die mir besonders am Herzen liegt, wird auch dadurch nicht wenig gefördert werden. Indem ich schließen will, kommt mir in den Sinn Ihnen folgenden Vorschlag zu thun. Heut über acht Tage erhalten Sie einen Probedruck, durch Herrn Riemer, welcher die Feyertage in Jena zubringen wird. Wenn Ihr Herr Vater gleich den Abdruck revidirt; so könnten Sie Donnerstag d. 29. mit meinem Wagen hierher zurückfahren und die Feyertage bey uns bleiben. Mein August freut sich schon Ihr Stubengenosse zu werden. Leben Sie recht wohl und gedenken mein mit den werthen Ihrigen. W. d. 21. März 1804. Goethe.