48/20. An Johann Jacob und Marianne von Willemer Gefällig zu gedenken. Auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt werden gewiß solche Kästchen zu haben seyn, worin mancherlei Geräthschaften zu Taschenspieler-Künsten mit Anweisung zum Gebrauch beysammen sind. Nun wünschte ein solches, und zwar wie es einem Anfänger, einem Knaben von 12 Jahren genügen könnte, wohlgepackt, baldigst durch die fahrende Post, mit beygelegter, alsogleich zu bezahlender Rechnung zu erhalten. Weimar den 2. November 1830. J. W. v. Goethe. Aus Beygehendem, theuerste Freunde, ersehen Sie, daß uns nicht anders übrig bleibt als nach Meiden, Scheiden, Leiden, wieder an Freuden zu denken, wenn auch nicht für uns, doch für andere. Hier ist es nun zu thun, das Weihnachtsfest den Enkeln, nach ihrem Sinne, möglichst auszuschmücken, welche, so froh, als lange nichts hinter ihnen, dieser so ersehnte Epoche lernend, musicirend, spielend entgegen leben. Zu Beruhigung der geliebten Freunde darf ich vermelden: daß, verhältnißmäßig zu der Lage, ich mich nicht besser befinden konnte. Nochmals für alles freundlich Gesendete dankend, zeige an: daß die zugesagten Festbilder nächstens ankommen werden. Eingepackt in die Teppichmuster, welche ich dankbar, ohne weitere Bestellung, zurücksende. Das grüne würde ich gewählt haben, wenn es Zeit wäre das Haus zu schmücken. Und so fort an! treu angehörig Weimar den 2. December 1830. J. W. v. Goethe.