2/84. An Johann Heinrich Merck [Frankfurt, Januar 1774.] Schicke dir hier in altem Kleid Ein neues Kindlein wohl bereit, Und ist's nichts weiters auf der Bahn, Hats immer alte Hosen an. Seyn immer nach den alten Nasen. Und hast ia auch wies ieder schaut Dir Neuen ein altes Haus gebaut. Darum wies steht sodann geschrieben, Im Evangelium da drüben, Daß sich der neu Most so erweist, Daß er die alten Schläuch zerreißt. Ist fasst das Gegentheil so wahr Das alt die iungen Schläuch reißt gar. Und können wir nicht tragen mehr Krebs, Panzerhemd, Helm, Schwerdt und Speer, Und erliegen darunter todt Wie Ameis unterm Schollenkoth, So ist doch immer unser Muth Wahrhafftig wahr und bieder gut. Und allen Perrückeurs und Fratzen Und allen Literarschen Katzen Und Räthen, Schreibern, Maidels, Kindern Und wissenschaftlich schönen Sündern Sey Trotz und Hohn gesprochen hier Und Haß und Ärger für und für. Weissen wir so diesen Philistern Kritikastern und ihren Geschwistern Wohl ein ieder aus seinem Haus Seinen Arsch zum Fenster hinaus.