49/145. An David Knoll Sie erhalten durch die fahrende Post, mein werther Herr Knoll, ein Paquet, wodurch ich meine Zusage zu erfüllen gedenke. Es enthält: 1) Ein neues Vorwort zu der ehemalig Joseph Müllerischen, nun David Knollischen Sammlung. Ich habe das alte Manuscript des früheren Aufsatz mit eingelegt, damit Ihnen deutlich werde wie alles gemeynt sey. 2) Ein Vorwort zu der David Knollischen Sammlung vom Sprudelstein, sowohl rohem als geschliffenem. Hierauf würde das Verzeichniß der 50 Stücke folgen, welches Sie selbst am besten revidiren werden. Sie haben soviel Sorgfalt auf die Stellung der Exemplare nach ihren Eigenschaften und Farben gewendet, daß ich Ihnen das Weitere gern überlassen kann. Für die geschliffene Sammlung danke zum schönsten, sie ist wirklich höchst erfreulich durch Mannichfaltigkeit und gute Anordnung und sehr saubere Behandlung. Das kleine Format macht die Sache noch annehmlicher und ich zweifle nicht an gutem Succeß. Sehen Sie diese meine Sendung recht genau an; finden Sie noch etwas zu erinnern und zu wünschen, so melden Sie mir's. Es ist noch eine gute Zeit hin, bis die Curgäste anlangen. Auch wünsche baldige Nachricht, daß das Paquet glücklich angekommen. Mit den besten Wünschen zum angetretenen neuen Jahre schließend, empfehl ich mich zu geneigtem Andenken. ergebenst Weimar den 6. Januar 1832. J. W. v. Goethe.