35/241. An Johann Christian Mahr Es ist mir sehr angenehm, daß Ew. Hochedelgeboren mir Gelegenheit geben, für die neuliche höchst bedeutende Sendung, die Sie mit so einsichtigen Anmerkungen begleiteten, meinen schönsten Dank abzutragen. Ich wurde dadurch wieder in frühere Zeiten versetzt, wo ich an jenen Gegenständen und Geschäften persönlich Theil nahm und die Phänomene der Natur zu erforschen mich bemühte. Ihre Beobachtung der in eine Porphyr-Bucht eingeschobenen Steinkohlen-Formation, wie Sie solche durch eine Zeichnung deutlich machen, ist sehr schön; vorzügliche Aufmerksamkeit dabey verdient es, wenn Sie sagen, daß die metallischen Theile sich stark in's Hangende gezogen haben. Es trifft diese Erscheinung mit andern überein und erläutert sie. Auch für die heutige Sendung, die ich noch nicht eröffnet, meinen aufrichtigsten Dank mit wenigen Worten, weil der Bote fort will. Die Erhaltung so vorzüglicher Exemplare werde mir angelegen seyn lassen. Sollte es nicht vortheilhaft seyn, sie in flache Glaskästchen zu legen? Mit den besten Wünschen und dem Ersuchen, wenn Sie wieder nach Weimar kommen, mich nicht vorbey zu gehen. ergebenst Weimar den 4. März 1822. J. W. v. Goethe.