34/268. An Johann Georg Lenz Ew. Wohlgeboren danke verpflichtet für das nunmehr vollständige Exemplar Ihrer schönen Bearbeitung der Metalle, doch enthalte mich nicht, folgenden Wunsch zu äußern. Da vier nach und nach mir zugesendeten Theile sind nicht nur von verschiedenen Einbande, sondern auch von verschiedenem Formate, wodurch denn das Nachschlagen einigermaßen erschwert wird. Ich wünsche daher ein ungebundenes Exemplar, um solches nach meinen Zwecken einrichten zu lassen, und werde dagegen gern die vier sonst erhaltenen Bände zurücksenden. Eben bin ich im Begriff meine eignen Metalle zu ordnen, deshalb ist mir diese Ihre bedeutende Arbeit sehr willkommen; möchte ich bald Gelegenheit finden, mich, in Gegenwart Ihrer Schätze, durch Sie belehrt zu sehen. Wegen der zwey Medaillen wiederholte sogleich die Bitte bey Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzoge; wir müssen abwarten, ob die Gnadenthüre sich öffnet; im günstigen Falle erhalten Sie das Gewünschte eingekapselt sogleich. Sehr leid ist es mir, daß, bey gegenwärtiger Lage der Akademie, Sie in Ihrer Thätigkeit als Lehrer auf eine so traurige Weise mit leiden; man muß indeß, wie ich noch schlimmern Tagen, den Muth nicht sinken lassen. Der ich recht wohl zu leben und in Ihren hohen Jahren eine dauerhafte Gesundheit wünsche. ergebenst Weimar den 27. May 1821. J. W. v. Goethe.