2/222 a . An Heinrich Christian Boie Ich habe einen Brief von Schönborn von 16 Apr. aus Algier, der mich sehr gefreut hat. Er enthält eine umständliche Beschreibung seiner Reise und das was für mich merckwürdig seyn konnte. Der H. Ziegler hat noch keine Anweisungen das Geld quaest. zu zahlen. Auch bitt ich Sie mir zu melden: was von dieser Summe für Götz ist? denn das ist alleine Mercken gehört. Ich begreife nicht wie Wiel. sich über die Farce so ungebärdig stellen konnte. Daß ich eine Schandschrifft auf die Jakobi gefertigt habe ist wahr, allein gedruckt ist wahr, allein gedruckt ist nicht, soll auch nie aus meinen Händen kommen. Wie denn die Farce nie gedruckt worden wäre, wenn ich sie nicht Freunden kommunizirt hätte. Von kleinen Sachen hab ich gar nichts, und was ich habe ist so ungezogen, daß es sich in Taschenformat und verguldt aufm Schnitt nicht darf sehn lassen. Was ich sonst gefertigt habe will ich ehstens in's Publikum sprengen. Schreiben sie mir doch wie das Stück Der Hofmeister ein Lustspiel aufgenommen worden. Leben Sie wohl, und wenn Ihre Freunde was auszeichnendes produziren, lassen Sie mich auch Theil dran nehmen. [Frankfurt] am 4 Juni 1774. Goethe.