7/2123. An den Herzog Carl August [Mitte May.] Als Durchl. der Herzog im Jahre 1779 das Walchische Naturalien Cabinet acquirirten und sich ein Aufseher über selbiges nöthig machte, ward diese Stelle dem Magister Lenz konferirt und er erhielt von Ostern 80 an für seine Bemühung 50 Thlr. In der Folge ward die hiesige Kunstkammer dazu geschlagen, das Cabinet durchaus umrangirt und die Arbeit vermehrte sich, und Hofrath Loder, als Oberaufseher bat, daß Durchlaucht die Gnade haben mögten, den Lenzischen Gehalt zu erhöhen. Ich erinnere mich ganz eigentlich, daß Joh. 1783 davon die Rede war und daß Serenissimi Absicht dahin ging, das Quantum so auf das Cabinet verwendet werden sollte, bis auf 300 Thlr. zu erhöhen und von dieser Summe Magister Lenzen 50 Thlr. abzugeben. Wegen des ersten Punktes erging ein Rescript an die Cammer unter dem 7. Januar 84, in welchem der Lenzischen Zulage nicht gedacht wurde. Sie ist ihm jedoch mit meinem Vorwissen seit Joh. 83 gereicht worden und ich stand in dem Wahne, als wenn in erst angeführtem Rescripte das nötige deßhalb an die Kammer ergangen wäre. Nur jetzo bey Justfication der Rechnungen kommt das Monitum zum Vorschein, daß zu dieser Abgabe kein ausdrücklicher Befehl vorhanden und Durchl. werden wohl die Gnade haben, etwa durch ein gnädigstes Rescript an die Cammer oder einen Extraktum Protokolli an Hofrath Lodern oder durch beydes zugleich das damals vergessene nachbringen und die Abgabe der 50 Thlr. von dem quanto der 300 Thlr. an Sekretair Lenz von Joh. 83 an gnädigst genehmigen zu lassen. Goethe.