15/4410. An Christiane Vulpius Da unsere Briefe nun wieder auf einer besseren Poststraße einen geschwindern Weg nehmen; so werde ich dir noch einigemal schreiben, um die Zeit zu verkürzen die wir noch von einander getrennt zubringen. Ich bin hier thätig und fleißig und befinde mich viel besser als im Anfange da ich hierher kam. August ist sehr glücklich, doch hält es sehr schwer ihn auch nur kurze Zeit an den Schreibtisch zu bringen. Indessen lege ich hier einen Brief an dich und an den Legations Rath Schmidt bey. Wir haben hier Gewitter und Regengüsse und ich höre aus Briefen von Loders, die hierher geschrieben sind, daß es bey euch auch nicht anders ist. Ich habe ein artig Quartier, an einer Art von Esplanade und nahe am Walle, auf dem ich alle Tage spazieren gehe. August hat seine Glückseligkeit an Versteinerungen, die er auf einem nahe gelegenen Berge aufsucht. Auch hat er angefangen Schach zu lernen und es geht schon ganz artig damit. Lebe recht wohl! ich freue mich recht sehr dir in Cassel wieder zu begegnen, ich wünsche uns daselbst nur recht schönes Wetter. Alles bleibt bey der Abrede. Göttingen am 31. Jul. 1801. G.