23/6343. An die Erbprinzessin Caroline Louisevon Mecklenburg-Schwerin [Concept.] Als ich bey meiner dießmaligen Ankunft in Carlsbad, durch die Naturgegenstände gereitzt, mich wieder vermaß, einige landschaftliche Gespenster auf dem Papier spucken zu lassen, mußte ich mich wohl erinnern, wie Ew. Durchl. sonst so gnädig gewesen, Einiges der Art mit Nachsicht aufzunehmen. Dabey durfte mir aber nicht einfallen, daß ich mir abermals eine ähnliche Freyheit sollte nehmen dürfen. nur aber begegnet mir das Glück Ihro verehrtem Herrn Gemahl hier aufwarten zu können und mich dessen Gnade, Güte und Vertrauens rühmen zu dürfen und ganz unmittelbar mich von Ew. Durchlaucht fürstlichen, häuslichen und mütterlichen Glück zu überzeugen. Angeregt hiedurch wage ich, in diesem gegenwärtigen Schreiben Ew. Durchlaucht, obgleich nur zum Überflusse zu versichern, daß mir nichts Erwünschteres bey meinem hiesigen Aufenthalte hätte widerfahren können; da meine Anhänglichkeit an Höchst Dieselben sich niemals vermindern und meine Wünsche für Ihr Wohl niemals nachlassen können. Erlauben Sie, daß ich mich aber und abermals angelegentlichst zu Gnaden empfehle und verzeihen, wenn ich ein paar Blättchen beylege, auf welchen nur ein Sonntagskind irgend einige Erscheinung gewahr werden kann. Carlsbad den 22. Juni 1812.