49/36. An Leopold Dorotheus von Henning Wie sehr freu ich mich, mein Theuerster, zu erfahren daß Sie nicht unterlassen, die einmal gegründete und gebilligte Farbenlehre durch Ihre Vorträge annehmlich zu machen. Genau besehen, gestehen wir uns selbst nicht recht welche vermilderte Aufgabe wir zu lösen übernommen haben. Nichts ist schwerer als daß der Mensch, dem man das Eine Fruchtbare überliefert, es bey sich auch fruchtbar werden lasse. Die Forderung wird immer größer, je man sich in diesen Geschäften ernst und treu, leidenschaftlich und doch umsichtig fortwirkend bemüht. Wie gern spräch ich weiter, doch verliert man sich, will man so wichtigen Betrachtungen nachgehen, gar zu schnell in's Abstruse dieser Hoffnung mir höchst willkommen ist, Sie im Laufe dieser Monate wiederzusehen. Einer Quittung über die erhaltenen Gelder widme ich das folgende Blatt. Mich schönstens und bestens empfehlend. treu theilnehmend Weimar den 20. August 1831. J. W. v. Goethe. Dreyzehn Thaler 5 Silbergroschen als Honorar für die beyden zum vorjährigen September-Heft der Berliner Jahrbücher gelieferten Recensionen richtig erhalten zu haben bescheinige hiermit. Weimar den 21. August 1831. J. W. v. Goethe.