Oden an meinen Freund Erste Ode Verpflanze den schönen Baum, Gärtner, er jammert mich. Glücklicheres Erdreich Verdiente der Stamm. Noch hat seiner Natur Kraft Der Erde aussaugendem Geize, Der Luft verderbender Fäulnis, Ein Gegengift, widerstanden. Sieh, wie er im Frühling Lichtgrüne Blätter schlägt! Ihr Orangenduft Ist dem Geschmeiße Gift. Der Raupen tückischer Zahn Wird stumpf an ihnen, Es blinkt ihr Silberglanz Im Sonnenscheine. Von seinen Zweigen Wünscht das Mädchen Im Brautkranze, Früchte hoffen Jünglinge. Aber sieh, der Herbst kömmt, Da geht die Raupe, Klagt der listigen Spinne Des Baums Unverwelklichkeit. Schwebend zieht sich Von ihrer Taxuswohnung Die Prachtfeindin herüber Zum wohltätigen Baum. Und kann nicht schaden. Aber die Vielkünstliche Überzieht mit grauem Ekel Die Silberblätter, Sieht triumphierend, Wie das Mädchen schaurend, Der Jüngling jammernd Vorübergeht. Verpflanze den schönen Baum, Gärtner, er jammert mich. Baum, danke dem Gärtner, Der dich verpflanzt!