[Nur wenig ist's, was ich verlange] Nur wenig ist's, was ich verlange, Weil eben alles mir gefällt, Und dieses wenige, wie lange, Gibt mir gefällig schon die Welt! Oft sitz ich heiter in der Schenke Und heiter im beschränkten Haus; Allein sobald ich dein gedenke, Dehnt sich mein Geist erobernd aus. Dir sollten Timurs Reiche dienen, Gehorchen sein gebietend Heer, Badakschan zollte dir Rubinen, Türkise das Hyrkansche Meer. Getrocknet honigsüße Früchte Von Bochara, dem Sonnenland, Und tausend liebliche Gedichte Auf Seidenblatt von Samarkand. Da solltest du mit Freude lesen, Was ich von Ormus dir verschrieb, Und wie das ganze Handelswesen Sich nur bewegte dir zulieb; Wie in dem Lande der Brahmanen Viel tausend Finger sich bemüht, Daß alle Pracht der Indostanen Für dich auf Woll und Seide blüht; Ja, zu Verherrlichung der Lieben, Gießbäche Soumelpours durchwühlt, Aus Erde, Grus, Gerill, Geschieben Dir Diamanten ausgespült; Wie Taucherschar verwegner Männer Der Perle Schatz dem Golf entriß, Darauf ein Divan scharfer Kenner Sie dir zu reihen sich befliß; Wenn nun Bassora noch das Letzte, Gewürz und Weihrauch, beigetan, Bringt alles, was die Welt ergetzte, Die Karawane dir heran. Doch alle diese Kaisergüter Verwirrten doch zuletzt den Blick; Und wahrhaft liebende Gemüter Eins nur im andern fühlt sein Glück.