Die Kirmes Fest schlief das gute Elternpaar Am Abend, als die Kirmes war. Der Vater hält nach seiner Art Des Hauses Schlüssel wohl verwahrt; Indem er denkt: Auf die Manier Bleibt mein Herminchen sicher hier! – Ach, lieber Gott, ja ja, so ist es! Nicht wahr, ihr guten Mädchen wißt es: Kaum hat man was, was einen freut, So macht der Alte Schwierigkeit! Hermine seufzt. – Dann denkt sie: Na! Es ist ja noch das Fenster da! Durch dieses eilt sie still behende, Hierauf hinab am Weingelände Und dann durchs Tor voll frohen Drangs Im Rosakleid mit drei Volangs. – Grad rüsten sich zum neuen Reigen Rumbumbaß, Tutehorn und Geigen. Tihumtata humtata humtatata! Zupptrudiritirallala rallalala! 's ist doch ein himmlisches Vergnügen, Sein rundes Mädel herzukriegen Und rund herum und auf und nieder Im schönen Wechselspiel der Glieder Die ahnungsvolle Kunst zu üben, Die alle schätzen, welche lieben. – Hermine tanzt wie eine Sylphe. Ihr Tänzer ist der Forstgehülfe. – Auch dieses Paar ist flink und niedlich. Der Herr benimmt sich recht gemütlich. Hier sieht man zierliche Bewegung, Doch ohne tiefre Herzensregung. Hingegen diese, voll Empfindung, Erstreben herzliche Verbindung. Und da der Hans, der gute Junge, Hat seine Grete sanft im Schwunge; Und inniglich, in süßem Drange, Schmiegt sich die Wange an die Wange; Und dann mit fröhlichem Juchhe, Gar sehr geschickt, macht er Schasseh. Der blöde Konrad steht von fern Und hat die Sache doch recht gern. Der Konrad schaut genau hinüber. Die Sache wird ihm immer lieber. Der Konrad leert sein fünftes Glas, Die Schüchternheit verringert das. Flugs engagiert er die bewußte Von ihm so hochverehrte Guste. Die Seele schwillt, der Mut wird groß, Heidi! da saust der Konrad los. Zu große Hast macht ungeschickt. – Hans kommt mit Konrad in Konflikt. Und – hulterpulter rumbumbum! – Stößt man die Musikanten um. Am meisten litt das Tongeräte. – Und damit ist die schöne Fete Zu jedermanns Bedauern aus. – Hermine eilt zum Elternhaus Und denkt, wie sie herabgeklommen, Auch wieder so hinaufzukommen. O weh! Da bricht ein Stab der Reben. Nun fängt Hermine an zu schweben. Die Luft weht kühl. Der Morgen naht. – Die gute Mutter, welche grad, Das Waschgeschirr in allen Ehren Gewohntermaßen auszuleeren, Das Fenster öffnet, sieht mit Beben Herminen an der Stange schweben. Und auch die Jugend, die sich sammelt, Ist froh, daß da wer bimmelbammelt. Doch sieh, da zeigt der Vater sich Und schneidet weg, was hinderlich. Und mit gedämpftem Schmerzenshauch Senkt sie sich in den Rosenstrauch.