Lebensfahrt Lange warst du im Gedrängel Aller Dinge tief versteckt, Bis als einen kleinen Bengel Unser Auge dich entdeckt. Schreiend hast du Platz genommen, Zum Genuß sofort bereit, Und wir hießen dich willkommen, Pflegten dich mit Zärtlichkeit. Aber eh du recht empfunden, Was daheim für Freuden blühn, Hast dein Bündel du gebunden, Um in fremdes Land zu ziehn. Leichte, lustige Gesellen Finden sich an jedem Ort. Weiber schelten, Hunde bellen, Lachend zogst du weiter fort. Sahst die Welt an beiden Enden, Hast genippt und hast genascht. Endlich fest mit Klammerhänden Hat die Liebe dich erhascht. Und du zogst den Kinderwagen, Und du trugst, was dir bestimmt, Seelenlast und Leibesplagen, Bis der Rücken sich gekrümmt. Nur Geduld. Es steht ein Flieder An der Kirche grau und alt. Dort für deine müden Glieder Ist ein kühler Aufenthalt.