215. An Johanna Keßler 215. An Johanna Keßler Wiedensahl d. 27. Jan. 1874. Liebste Tante! So will ich mich denn nur gleich hersetzen, um Ihnen zu sagen, wie sehr mich Ihre Nachricht überrascht und erfreut hat. Bin ich doch immer der Ansicht gewesen, daß das gute Mädchen einen tüchtigen, ehrlichen Mann gar wohl verdient und glücklich machen kann. Daß dies gründlich und auf die Dauer geschehen möge, ist um so mehr mein aufrichtiger Herzenswunsch, als Alles das meiner Theilnahme gewiß ist, was zur Zufriedenheit meiner lieben, guten Tante etwas beitragen kann. Mit viel herzlichen Grüßen Ihr getreuer Onkel Wilhelm