Verlust der Ähnlichkeit Man sagt, ein Schnäpschen, insofern Es kräftig ist, hat jeder gern. Ganz anders denkt das Volk der Bienen. Der Süffel ist verhaßt bei ihnen, Sein Wohlgeruch tut ihnen weh. Sie trinken nichts wie Blütentee, Und wenn wer kommt, der Schnäpse trank, Gleich ziehen sie den Stachel blank. Letzthin hat einem Bienenstöckel Der brave alte Schneider Böckel, Der nicht mehr nüchtern in der Tat, Aus Neubegierde sich genaht. Sofort von einem regen Leben Sieht Meister Böckel sich umgeben. Es dringen giftgetränkte Pfeile In seine nackten Körperteile, Ja, manche selbst durch die nur lose Und leichtgewirkte Sommerhose, Besonders, weil sie stramm gespannt. Zum Glück ist Böckel kriegsgewandt. Er zieht sich kämpfend wie ein Held Zurück ins hohe Erbsenfeld. Hier hat er Zeit, an vielen Stellen Des Leibes merklich anzuschwellen, Und als er wiederum erscheint, Erkennt ihn kaum sein bester Freund. Natürlich, denn bei solchem Streit Verliert man seine Ähnlichkeit.