458. An Mina Kaulbach 458. An Mina Kaulbach Wiedensahl 20. Jan. 1880. Meine liebe Frau Kaulbach! Ob Wünsche dem Bewünschten was helfen, ist allerdings fraglich. Jedenfalls haben sie keine rückwirkende Kraft, und selbst solche Hintennachwünsche, als da sind: »Wünsche wohl gespeist zu haben« – sind doch eigentlich auf den zukünftigen angenehmen Erfolg gemünzt. Daher will ich denn nur, solange des Jahres Fleißknäuel noch leidlich rund, mit dem Wunsche hervorrücken, daß Sie recht viel glückliche Dinge herauswickeln und stricken mögen. Prost Neujahr! Nach solchem Heilspruche pflegen sich Briefträger, Schornsteinfeger, Kuhhirten, Nachtwächter etc. auf das übliche Trinkgeld gefaßt zu machen. – So auch ich! – (denn auf so Was läuft so Was ja immer hinaus!). Ich hoffe, Sie grade so gut und liebenswürdig in diesem Jahre wiederzufinden, als ich Sie im vergangenen verließ. Und das so bald wie möglich. Erst muß ich aber noch mal meine alte Mühle in Ebergötzen wieder rauschen und rumpeln hören. – An Fritz, Fröschels und die Bekannten meine herzlichsten Grüße. – Stets Ihr ergebenster Wilh. Busch.