959. An Letty Keßler 959. An Letty Keßler Wiedensahl 3. Mai 94. Im Wald von Niedersachsen Ein alter Heuschreck saß, Der aß, was da gewachsen, Bloß Laub und grünes Gras Zum Glück kennt er ein Grillchen, Wohlwollend von Gemüth, Das fern von ihm ganz stillchen Die schönsten Spargel zieht. Zwei Sorten, sehr erquicklich, Sind's, die man dorten sticht, Die eine ist verschicklich, Die andre aber nicht. Der Heuschreck, der voll Freude Von beiden was bekam, Fand, daß sie alle beide Gleich gut und lobesam. Die eine schmeckt er gerne, Wie üblich, mit dem Gaum, Die andre nur von ferne Gar lieblich, wie im Traum. So ist in seiner Wildniß Er doppelt sehr vergnügt. Dies zeigt ja schon sein Bildniß, Was unten beigefügt. Sei freundlich gegrüßt, liebe Letty, vom Onkel Wilhelm. 959. An Letty Keßler: Faksimile: Vorletze und letzte Strophe