2106.
1.
Unser Lamm ist gar zu schön in dem bilde anzusehn, drinn er unter tausend plagen, unter zittern, angst und zagen sich am creuz zu tod geblut't, uns und aller welt zu gut.
Chor.
Num. 1553. v. 5.
2.
Schöne ist die bann-figur, nicht der wiedrigen natur, auch nicht den vernünftgen augen, die gar nichts zu sehen taugen, denen ists ein thöricht ding, oder doch viel zu gering.
3.
Auch ists denen gar [1978] nicht schön, die auf eignen höhen stehn, und gern sich und ihre sachen selber möchten besser machen, so ein todter frommer mann, ärgert sich nur da daran.
Chor.
1782. 7.
4.
Aber so ein armes herz, das bey seinem tieffen schmerz, ohnerachtet aller sünden, kan den weg zum Lamme finden, ach! dem ist es wunderschön, Jesum an dem creuz zu sehn,
5.
Mit der spitzgen dornen-cron, in der grossen schmach und hohn, in den schweren leidens-stunden, mit den unzehlbaren wunden, in dem schönen rothen blut, in der heissen liebes-gluth.
Chor.
1380. 4.
6.
Seiner blutgen wunden-glanz der zerschmelzt den sünder ganz, und macht ihn auch so verliebet, daß er gar auf sonst nichts giebet, und glaubt, nichts kan schöner seyn, als das blutge Lämmelein.
Chor.
1575. 4.
7.
Das findt man durchgebends so, sünder sind von herzen froh, daß sie einen Heiland haben, der ist über alle gaben, weil in ihm die Gottheit thront, und die ganze fülle wohnt.
Chor.
8.
Will man sich was thun zu gut, so denkt man mit frohem muth an sein theures blutvergiessen, an die maal in händ und füssen, und ans grosse seiten-loch; ach wie wohl thuts einem doch!
Chor.
1695. 1.
9.
Drum sitzt auch das volk des Herrn immerdar so herzlich gern, sonderlich beym sabbath halten bey den offnen wunden-spalten, und genießt in selger ruh deines bluts, du Lämmel, du!
Chor.