2268.

In voriger Melodie.

1.

Ich trage keinen zweifel nicht, du theils aus creaturen[2154] pflicht, theils ehelichen grund-gefühl, geliebtes herz meins Lämmleins spiel.

2.

Sein täublein in dem Seiten-Schlitz, sein steingen aus dem felsen-ritz, gegraben und zum augenstein geheiligt durch sein brot und wein.

3.

Das Lamm daß dich erwehlet hat, zu seyn sein ewger ehe-gatt, und hat mich dir zur vicarey geschaffen, bis ers selber sey.

4.

Wird auch dir theures herzelein seyn was Er immer pflegt zu seyn, die wahrheit und der treue zeug, Amen! in erd und himmelreich.

5.

Er wird sich dir legitimirn, und allen rath zu ende führn, den Er im heilgen wächter-rath beschlossen und versiegelt hat.

6.

Nur eines bitte ich mir aus, so hüt ich gern das gnaden-haus, der Vater seg'n und schütze mich, die Mutter lieb, Er salbe dich.

7.

Und weil theils die natur der sach, theils der Dreyeinigkeit gemach, ein'n unaussprechlichen affect der liebe und der treu erwekt.

8.

So lehr uns unser Mann und heil, das theil'n des wartens und der eil; und leite uns so mäßiglich, daß es uns selbst sey wunderlich.

9.

Ich kan kaum warten, aber du bist auch nicht stets in gleicher ruh, und doch wärs uns auch fürchterlich, zum ziel zu komm'n unordentlich.

10.

Nun allerauserwehlter Mann, ders eil'n und warten so gut kan, und der uns mehr liebt als wir uns, erfülle unser beyder wunsch.

11.

Erfülle ihn a point nommé, wenn iedes zur unsichtbar eh, gefertigt durch den sichtbarn plan, Papa, Mama, und Mann zu nahn.