2266.

Mel. Nun bitten wir den H. Geist.


1.

Es freuet sich Jesus das kindelein, es freuet sich auch seine Creuz-Gemein, wenn die kleinen kinder vor ihnen spielen, und sind zufrieden, wenn sie nur fühlen ihr kindlich herz.

2.

Der Mann deß schmerzgeld die herzel seyn, der schikt ihnen zu seine engelein, die sie auch beym spielen vor den gefahren und allen schaden treulich bewahren. Er hüt't und wacht.

3.

Fordert von ihnen nichts sonderlichs, als daß sie sich seines seiten-stichs, der vier nägelmaale und ritzlein freuen, und ihre herzlein ihm von neuen alltäglich weyhn.

4.

Drum präget man ihnen in der gemein sonst nichts, ja gar nichts ins herz hinein, als daß sie am Lämmlein die wunden-spalten grosse und kleine recht lieb behalten, erstaunlich lieb.

5.

So lieblich, wenn ein kind davon hört, daß ihms hinein in sein herzel fährt, welches ihm im leibe über dem Lamme, den wunden und beulen und Creuzes-stamme empfindlich hüpft.

6.

So habens die kinder bisher erfahrn, und wenn ein solch kind zunimmt an jahrn, wächset in und an ihm die Creuzes-gnade, und so gelangt es von grad zu grade ins ganze nein.

7.

Es bleibet immer die [2153] kindlichkeit, die zarte liebe vor Jesu seit, man kan aber doch auch am kinderwesen von zeit zu zeit was geseztes lesen, was gründliches.

8.

Sie werden mehr mit dem Lamm bekant, die Mutter zieht sie nach ihrer hand, und der liebe Vater macht sie zu leuten die in den seligen kirchen-zeiten zu brauchen sind.

9.

Ihr herze bleibet nur kindlich klein, kleiner als von natur kinder seyn, dabey gibt das Lämmlein auch noch die gnade, ernsthaft zu seyn nach der neuen grade proportion.

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