2193.

Mel. Solche leute will der König.


1.

Solt es möglich seyn, daß wirs beschwiegen, wenn wir solche schöne nachricht krigen von Vice-Christen, von der Ehe-täublein Seit-ritz nisten.

2.

Vice-fürsten von des Lammes schönen müssen sie zuerst an sich gewöhnen, und in sich paßen, darum muß ein mann die eltern lassen.

3.

Aber wenn das herz zu loch gekrochen in das wündlein, das der speer gestochen, da zu hausiren, mags der Ehe-Herr selbst careßiren.

4.

Und die Vice-Christen sich als diener (die ihm anlaß waren, dem Versühner, recht nachzuspüren) mit gebeugter freudigkeit geriren 1.

5.

Aber hätten sie kein Lamm gekennet, wer hätt eins dem anderen genennet, die treuen gatten! die doch so viel guts zusammen hatten.

6.

Wers denn ist, den's Lämmlein aus läßt schuhen, um auch von dem ehe-amt zu ruhen, deß hüttlein siegeln wir mit ehrfurcht zu in unsern tiegeln.

7.

Witwer oder witwe! den gespielen magst du nun in Jesu herzen fühlen. Halt du nur treue, daß das Lämmlein komm, und auch dich freye.

Fußnoten

1 Aufführen.

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