2. Zugabe
Num. 2202.

Mel. Heilige dir deine leute.


1.

Bechphage, Oelberg, Bethanja haben ihren Kundmann nicht da, doch nicht verloren, ist auf der reis nach dem Limbo und paradeis, der gute schächer ist auch da rum, der Herr hält Synodum, und wenns wird seyn zu stande kommen, und das gefängnis gefangen genommen, so gehts den augenblik in Josephs grab zurük, da Salome selb zwee wartet in der allee; dann gehts grad auf die sündrin zu, Dear Mary, how d'y do! vom himmel komm ich her. Maria spricht: Ach Herr!

2.

Sie kan auch sonst nicht viel sagen, weil Er ihr gleich aufgetragen, sie soll die brüder nur gehn erfreun. Marigen läßts gut seyn, und denkt: Er bleibt doch nicht lange hier in dem revier, ich will itzt gehn und die brüder stillen; da kommt Er hin um des Simons willen, ders vor drey tagen so schlecht gemacht. Ich hab mirs oft bedacht, mein Herr hat schon die art, Er ist erstaunlich zart; sobald ein herzel confuse ist, kommt mein Herr Jesus Christ und redts so freundlich an, gleich wird der Laff zum Mann.

[2085] 3.

Maria ist kaum weggegangen, nach des lieben Herrn verlangen, so find't sie gleich den lieben Johann, dem sagt sie an: Ich hab den Herrn doch gar zu schön im garten gesehn; Er sahe erstlich dem gärtner ähnlich, ich fühlte aber, mir war so sehnlich, da sah' ich noch einmal schärfer hin, und da erkannt ich Ihn; denn erstlich hatt' Er doch ein iedes nagel-loch wo's hin gehörte, in fuß und hand, und wo Ihn der Serjant mit seinem speer durchlieff, da wars noch schieff und tieff.

4.

Der Cleophas ging mit noch ein'm andern hurtig nach Emahus fleken wandern, da trat ein fremder bey ihnen ein. Wer mag der fremde seyn? Er red'te so schrift-gelehrt und so frisch, und blieb bey tisch; Da aber ihr abendmahl war zu ende, so nahm Er das brod noch in seine hände und brachs und bracht es den beyden dar; da wusten sie wers war: sie bet'ten ihren Mann mit tausend thränen an. Das herzel verschwand zwar den augenblik; sie aber gleich zurük, brachten den elfen post von Israelis trost.

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