2249. Bey Einweyhung der Lutherischen Kirche in Tulpehokin. 1745.
Mel. Nun bitten wir den H. Geist.
1.
Unser lieber Herr Jesu Christ ist, wie mans in den Propheten lißt, und wie wir es gläuben, der grund und ekstein von dem verachteten selgen häuflein, man nennts die kirch.
2.
Wer auf das opfer des Lämmleins traut, der hat gewiß nicht auf sand gebaut, sondern auf den felsen der ewig stehet, wenn gleich die welt auch zu grunde gehet, so bleibet Er.
3.
Wer aber auf eigene werke sieht, und sich auf die art um gnade müht, die doch Gott umsonst gibt, der wird zuschanden, und bleibt gewißlich in seinen banden; verfehlt die thür.
4.
Gott will den menschen nicht gnädig seyn, als nur in Jesu, dem Lämmelein das für unsre sünden am creuz gehangen, und für die sünder hat gnad empfangen, zur seligkeit.
5.
Verachtest du Gottes einigen Sohn, so ist es dein selbst verdienter lohn, daß du unterm zorne must liegen bleiben; denn denen nur, die an Jesum gläuben, ist heil bereit.
6.
Ach! arme sünder! zum Lamme hin, nehmt euren Heiland mit gläubgem sinn auf, in eure herzen, das bringt euch leben, und dadurch wird euch von oben geben, das kinder-recht.
7.
Das mag ein grund aller gründe seyn, stehet ihr darauf, und zwar allein, denn laßt winde stürmen und donner knallen, euer haus wird euch nicht eher fallen, bis Jesus fällt.
8.
Jesu! wir bitten von herzens grund, du bist der stifter vom neuen bund für die Gottes-heerden; ach! laß uns finden gnade, uns alle in dich zu gründen, als einen mann.
9.
Was du gefunden, das halte fest, und was sich noch nicht so ganz verläst auf die pure gnade, das bring zurechte: o daß kein einziges bleiben möchte auf falschem grund!
10.
Walts Gott! wir bauen ein hüttlein her, da fortzupredgen die reine lehr von dem opfer Jesu, [2129] darinn zu finden, gnade und rettung von allen sünden, für alle welt.
11.
Da legen wir nun den ersten stein, Lamm! das geschehe im namen dein; sprich du: sey gesegnet, zu diesem werke. Gib uns nur gnade und geistes stärke, so geht es fort.
12.
Heilge diß hüttlein, Lamm! durch dein Blut, so gehet alles gewißlich gut; sey mit geist und gaben hier auch zugegen, laß sich die gnade gefühlig regen, zum seelen-heil.